Ein kommunenscharfes Klimaanpassungskonzepte (KLAK) für 22 Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Dauer des Projekts
2024-2026
Gefördert durch
Starkregen, Hochwasser, Hitzewellen, Dürren oder Sturm – solche Wetterextreme treffen viele Bereiche des Lebens im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Private und öffentliche Gebäude, Straßen- und Schienenverkehr oder Kanalisation sind genauso betroffen wie Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Gewerbe, öffentliche Grünflächen oder private Gärten.
Der Klimawandel verschärft bisherige Wetterextreme, lässt sie häufiger und heftiger auftreten. Klimaschutz bedeutet, durch energetische Sanierung, effiziente Technik oder Verhaltensweisen die Auswirkungen des Klimawandels möglichst gering zu halten. Gleichzeitig ist auch eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels notwendig.
Anpassung an den Klimawandel bedeutet, mit passenden Maßnahmen auf zunehmende Extremwetterereignisse zu reagieren, um deren Folgen abzumildern und besser vorbereitet zu sein. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Von speziellen Kellerfenstern über Rückstauklappen bis zu Spundwänden, um bei Starkregenereignissen gewappnet zu sein. Veränderte Pflege, Schutz des Bodens und eine standortgerechte Pflanzenauswahl können z.B. Gärten und Grünflächen bei zunehmender Hitze und Dürre „klimafest“ machen.
Die Gefahren durch den Klimawandel und die Möglichkeiten zur Anpassung aufzuzeigen, das soll das integrierte, kommunenscharfe Klimaanpassungskonzept (KLAK) für die Kommunen im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Es startete im Sommer 2024 und wird 2026 fertig sein. Erstellt wird es durch das Klimaanpassungsmanagement im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Zusammenarbeit mit INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm und Partner.
Gefördert wird das Klimaanpassungsmanagement im Landkreis Darmstadt-Dieburg zusammen mit der Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN).
Das geförderte Klimaanpassungskonzept betrachtet 22 der 23 Städte und Gemeinden im Landkreis. Die Stadt Pfungstadt erstellt parallel dazu ein eigenes Klimaanpassungskonzept in Zusammenarbeit mit INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm und Partner.
Um im Bearbeitungsprozess die Gemeinsamkeiten bei der Betroffenheit und mögliche Synergien bei der Anpassung bestmöglich bündeln zu können, wurden die Kommunen in drei Betrachtungsräume unterteilt. Diese orientieren sich grob an den naturräumlichen Gegebenheiten:
Betrachtungsraum 1 mit Alsbach-Hähnlein, Bickenbach, Erzhausen Griesheim, Pfungstadt, Seeheim-Jugenheim, Weiterstadt.
Betrachtungsraum 2 mit Fischbachtal, Groß-Bieberau, Modautal, Mühltal, Ober-Ramstadt, Otzberg, Reinheim.
Betrachtungsraum 3 mit Babenhausen, Dieburg, Eppertshausen, Groß-Umstadt, Groß-Zimmern, Messel, Münster, Roßdorf, Schaafheim.

Das Klimaanpassungskonzept selbst umfasst neun Arbeitspakete:
- Die Bestandsaufnahme mit der Recherche und Aufbereitung von aktuellen und zukünftigen klimatischen Entwicklungen im Landkreis.
- Die Betroffenheitsanalyse, in der aktuelle und zukünftige Betroffenheiten durch den Klimawandel in den Kommunen zusammengefasst werden.
- Die Aufnahme der Hotspots, also das Herausarbeiten von Bereichen, die besonders durch Extremwetterereignisse betroffen sind und in denen sich zudem Personen oder Einrichtungen befinden, die besonders durch die Folgen des Klimawandels gefährdet sind.
- Die Entwicklung einer Gesamtstrategie zur nachhaltigen Klimaanpassung für die Kommunen, diese beinhaltet:
- Die Beteiligung von Akteuren aus den Kommunen, aber auch aus Land- und Forstwirtschaft oder den Naturschutzverbänden. Auch Ideen der Bürgerinnen und Bürger sollen einfließen.
- Die Maßnahmenvorschläge zur Anpassung an den Klimawandel in den Kommunen umfassen die Öffentlichkeitsarbeit zum Klimawandel und zur Eigenvorsorge, die Anpassung von laufenden Verfahren und Prozessen sowie die Verankerung der Klimaanpassung als Querschnittsthema. Weitere Vorschläge umfassen bauliche Maßnahmen an Gebäuden, Infrastruktur oder Grünflächen.
- bis 9. Empfehlungen für ein Controlling und die Verstetigung sowie das Vorgehen bei der Öffentlichkeitsarbeit vervollständigen die Gesamtstrategie zur nachhaltigen Klimaanpassung.

Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels im Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes finden Sie auf den folgenden Seiten.
Titel: „DAS-A.1: Erstellung eines integrierten Klimaanpassungskonzepts für die 22 Kommunen des Landkreises Darmstadt-Dieburg“
Laufzeit: 01.01.2024 – 31.6.2026
Beteiligten Partner: Landkreis Darmstadt-Dieburg, INFRASTRUKTUR & UMWELT Professor Böhm und Partner, Gemeinde Alsbach-Hähnlein, Stadt Babenhausen, Gemeinde Bickenbach, Stadt Dieburg, Gemeinde Eppertshausen, Gemeinde Erzhausen, Gemeinde Fischbachtal, Stadt Griesheim, Stadt Groß-Bieberau, Stadt Groß-Umstadt, Gemeinde Groß-Zimmern, Gemeinde Messel, Gemeinde Modautal, Gemeinde Mühltal, Gemeinde Münster, Stadt Ober-Ramstadt, Gemeinde Otzberg, Stadt Reinheim, Gemeinde Roßdorf, Gemeinde Schaafheim, Gemeinde Seeheim-Jugenheim, Stadt Weiterstadt
Förderkennzeichen: 67DAA01121
Förderprogramm: Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels (DAS)
Förderschwerpunkt: A.1 Erstellung eines Nachhaltigen Anpassungskonzepts (Erstvorhaben)
Ziel und Inhalt des Vorhabens: Für 22 Kreiskommunen des Landkreises Darmstadt-Dieburg werden durch das Klimaanpassungsmanagement und das beauftragte Büro individuelle, integrierte und nachhaltige Klimaanpassungskonzepte erarbeitet. Im Ergebnis soll das Konzept unter Einbeziehung der relevanten Akteurinnen und Akteure nach bundeseinheitlichen Vorgaben auf folgenden Arbeitspaketen aufbauen:
- Bestandsaufnahme – Recherche, Erhebung und Aufarbeitung von Klimadaten – aktuell und zukünftige Entwicklung
- Betroffenheitsanalyse – Identifikation von Betroffenheiten/Hotspots in der Kommune
- Aufnahme der Hotspots in ein klimaangepasstes, nachhaltiges Anpassungsmanagement
- Entwicklung einer Gesamtstrategie zur nachhaltigen Klimaanpassung für die Kommune unter Berücksichtigung von Schnittstellen und Synergien zu anderen Bereichen der Nachhaltigkeit
- Beteiligung der Akteurinnen und Akteure zur Erstellung des nachhaltigen Anpassungskonzepts
- Maßnahmenkatalog
- Empfehlungen für Controlling und Verstetigung sowie Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit